Category: logbook

  • Biografische Notizen

    Biografische Notizen

    Markus Lippeck – Künstler, Denker, Handwerker
    Ein Lebenswerk in Bewegung


    Es gibt Menschen, deren Lebenslauf einer geraden Linie folgt – und andere, deren Weg
    sich wie ein Geflecht entfaltet: aus vielen Erfahrungen, Brüchen, Anfängen und
    Neuanfängen. Markus Lippeck gehört zu den Letzteren. Sein Leben ist kein Projektplan,
    sondern ein Werk im Werden – geformt aus Handwerk, Technik, Philosophie und einer
    stillen, unerschütterlichen Sehnsucht nach Sinn.
    Geboren 1970, aufgewachsen in einer Umgebung, die von handwerklicher Arbeit und
    Waldorfpädagogik geprägt war, hat er früh gelernt, Dinge nicht nur zu benutzen, sondern
    zu begreifen. Holz, Metall, Erde, Sprache, Menschen – alles war Material, alles Ausdruck.
    Dieses frühe Verständnis von Form und Geist prägt bis heute seine Haltung: dass Technik
    und Kunst, Denken und Tun, Mensch und Werkzeug keine Gegensätze sind, sondern sich
    gegenseitig bedingen.
    Nach verschiedenen Ausbildungen und beruflichen Stationen arbeitete er zunächst als
    Handwerker, dann als IT-Spezialist und Unternehmer. Er gründete, entwickelte, baute auf
    – mehrmals, in ganz unterschiedlichen Bereichen. Jeder dieser Schritte war ein Versuch,
    Selbstbestimmung zu leben in einer Welt, die sich immer stärker zentralisierte. Er
    entwickelte technische Strukturen, die auf Offenheit und Unabhängigkeit setzten –
    Open-Source-Systeme, dezentrale Infrastrukturen, Modelle digitaler Souveränität. Doch er
    erkannte auch, wie gering die Bereitschaft war, Verantwortung zu übernehmen. Diese
    Erfahrung – dass Bequemlichkeit stärker wiegt als Freiheit – wurde zu einer biografischen
    Wunde und zugleich zum Motor seiner späteren Arbeit.
    Ein persönlicher Schicksalsschlag führte ihn in eine Lebensphase, in der es nicht mehr um
    Konzepte, sondern ums Überleben ging. Als Vater eines kleinen Kindes baute er ein
    Generationenhaus, einen Ort, der Arbeit, Leben und Fürsorge miteinander verband. Aus
    der existenziellen Erfahrung von Verlust und Verantwortung wuchs ein neues Verständnis
    von Gemeinschaft: nicht als Theorie, sondern als tägliche Praxis.
    Diese Jahre haben ihn geprägt – und sie haben den Boden bereitet für das, was heute in
    Worpswede entsteht: eine Rückkehr zur Kunst als gesellschaftlicher Kraft, zur Kultur als
    Resonanzraum. In der Verbindung von Technologie, Ästhetik und Gemeinsinn sucht
    Markus Lippeck nach einer Form, in der menschliche Erfahrung nicht verdünnt, sondern
    vertieft wird.
    Er lebt und arbeitet in Worpswede, wo er ein Haus, eine Galerie und ein Netzwerk
    aufgebaut hat, die zugleich Werkstatt, Bühne und Labor sind. Hier werden Kunst, digitale
    Räume und bürgerschaftliche Ideen miteinander verwoben – nicht als Projekt, sondern als
    Haltung: dass Freiheit nicht im Rückzug liegt, sondern im Gestalten.
    In seinen aktuellen Initiativen, darunter das Konzept „WorpswedeNEXT!*“, sucht
    Lippeck nach Wegen, wie Vertrauen, Kultur und Technologie sich zu einer neuen Form
    von Souveränität verbinden lassen. Nicht im Maßstab der Macht, sondern im Maßstab des
    Menschlichen. Er steht exemplarisch für eine Generation, die noch gelernt hat, Dinge zu
    bauen – und die jetzt versucht, Räume zu schaffen, in denen Menschen sich wieder
    begegnen können.
    „Vielleicht“, sagt er, „besteht das eigentliche Ziel nicht darin, Systeme zu kontrollieren,
    sondern sie so zu gestalten, dass sie das Menschliche bewahren.“


    Worpswede, 2025

    Biographical notes

    Markus Lippeck – artist, thinker, craftsman

    A life’s work in motion

    There are people whose lives follow a straight line – and others whose paths

    unfold like a web: made up of many experiences, breaks, beginnings, and

    new beginnings. Markus Lippeck belongs to the latter group. His life is not a project plan,

    but a work in progress – shaped by craftsmanship, technology, philosophy, and a

    quiet, unshakeable longing for meaning.

    Born in 1970 and raised in an environment shaped by craftsmanship and

    Waldorf education, he learned early on not only to use things, but also to

    understand them. Wood, metal, earth, language, people – everything was material, everything was expression.

    This early understanding of form and spirit continues to shape his attitude today: that technology

    and art, thinking and doing, people and tools are not opposites, but

    mutually dependent.

    After various training courses and professional positions, he first worked as a

    craftsman, then as an IT specialist and entrepreneur. He founded, developed, and built

    — several times, in very different areas. Each of these steps was an attempt to

    live self-determination in a world that was becoming increasingly centralized. He

    developed technical structures that focused on openness and independence—

    open-source systems, decentralized infrastructures, models of digital sovereignty. But he

    also recognized how little willingness there was to take responsibility. This

    experience—that convenience outweighs freedom—became a biographical

    wound and, at the same time, the driving force behind his later work.

    A personal tragedy led him into a phase of life in which it was no longer about

    concepts, but about survival. As the father of a small child, he built a

    generational house, a place that combined work, life, and care. From

    the existential experience of loss and responsibility grew a new understanding

    of community: not as theory, but as daily practice.

    These years shaped him—and they paved the way for what is emerging today in

    Worpswede: a return to art as a social force, to culture as a

    resonance chamber. In combining technology, aesthetics, and community spirit,

    Markus Lippeck seeks a form in which human experience is not diluted but

    deepened.

    He lives and works in Worpswede, where he has built a house, a gallery, and a network

    that are at once a workshop, a stage, and a laboratory. Here, art, digital

    spaces, and civic ideas are interwoven—not as a project, but as an

    attitude: that freedom lies not in retreat, but in creation.

    In his current initiatives, including the “WorpswedeNEXT!” concept,

    Lippeck seeks ways in which trust, culture, and technology can be combined to form a new form

    of sovereignty. Not on the scale of power, but on the scale of

    humanity.

    He exemplifies a generation that has learned to build things – and is now trying to create spaces where people can meet again.

    “Perhaps,” he says, “the real goal is not to control systems,

    but to design them in such a way that they preserve what is human.”

    Worpswede, 2025

  • WorpswedeNEXT!* –  Digital Commons – Manifest für kulturelle Souveränität

    WorpswedeNEXT!* – Digital Commons – Manifest für kulturelle Souveränität

    1. Die Stille vor der nächsten Welle

    Wir spüren, dass sich etwas verändert.
    Nicht laut, nicht plötzlich – sondern leise, unter der Oberfläche.
    Ein Gefühl, dass die Welt, wie wir sie kannten, in eine Richtung driftet,
    in der Menschen, Orte und Bedeutungen sich auflösen in Daten,
    in der Bequemlichkeit langsam die Sprache verschluckt.

    Viele von uns können es nicht benennen,
    aber wir fühlen diese Müdigkeit, die von zu vielen Bildschirmen kommt,
    von Entscheidungen, die wir nicht mehr selbst treffen,
    von Systemen, die uns die Verantwortung abnehmen – und damit auch die Freiheit.

    Wir leben in einem Zeitalter,
    in dem alles jederzeit erreichbar scheint – außer Nähe, Vertrauen und Sinn.


    2. Wir haben mehr abgegeben, als wir dachten

    Lange dachten wir, Digitalisierung bedeute Fortschritt.
    Doch wir haben nicht bemerkt,
    dass wir mit jedem Klick auch ein Stück Souveränität verschenken.
    Wir haben den Komfort gewählt – und damit die Kontrolle verloren.

    Heute gehören die Wege, auf denen wir denken, kommunizieren und uns zeigen,
    einigen wenigen Systemen, die alles übersetzen, was wir sind.
    Unsere Kultur, unsere Gespräche, unsere Erinnerungen – alles wird verwaltet,
    verdichtet, bewertet, verkauft.

    Doch wir sind keine Datensätze.
    Wir sind Menschen,
    und unsere Bedeutung kann man nicht berechnen.


    3. Worpswede als Raum des Vertrauens

    Hier, in Worpswede, wo Kunst immer ein Gegenentwurf war,
    beginnt etwas Neues: kein Protest, sondern ein Aufwachen.
    Wir wollen wieder erleben, was es heißt,
    in Gemeinschaft zu denken, zu fühlen, zu schaffen.

    Kunst ist nicht nur ein Bild an der Wand,
    sie ist die Sprache, mit der Menschen sich selbst verstehen.
    Wenn wir Kunst, Technik und Gemeinsinn verbinden,
    können wir eine neue Form von Kultur schaffen – eine,
    in der Technologie nicht über uns entscheidet,
    sondern uns miteinander verbindet.

    Darum nennen wir es Digital Commons:
    gemeinsames Wissen, gemeinsame Verantwortung,
    gemeinsame Zukunft.


    4. Ein Modell aus Vertrauen, Technik und Kultur

    Wir können hier, mit den Mitteln, die wir haben,
    eine Keimzelle bauen:
    eine kleine, offene Struktur,
    getragen von Menschen, die glauben,
    dass Sinn wichtiger ist als Effizienz.

    Ein Netzwerk aus Künstlern, Lehrern, Handwerkern,
    aus Menschen, die ihre Erfahrungen, Geschichten und Daten
    nicht abgeben, sondern teilen wollen – untereinander,
    frei, respektvoll, sicher.

    Eine Plattform aus Vertrauen:
    technisch unabhängig, kulturell verankert,
    geführt von einer Idee, nicht von einem Algorithmus.

    Die Galerie, die Schule, das Atelier, die Küche – das sind unsere Serverräume.
    Der Dialog ist unsere Cloud.
    Jedes Gespräch, jedes Werk, jede Begegnung
    ist ein Datenpunkt in einem neuen, menschlichen Netz.


    5. Kein Kampf, sondern ein Weckruf

    Unsere Bewegung beginnt nicht mit einem Parteiprogramm,
    sondern mit einem Gefühl:
    dass wir Verantwortung zurückholen wollen.

    Wir treten nicht an, um zu regieren,
    sondern um sichtbar zu machen,
    dass eine andere Haltung möglich ist –
    eine Haltung, die auf Vertrauen, Offenheit und Schönheit gründet.

    Kein Ziel, sondern ein Fenster:
    eine Gelegenheit, öffentlich zu zeigen,
    dass Kultur mehr sein kann als Dekoration,
    dass sie Rückgrat sein kann einer Gesellschaft,
    die sich nicht mehr aus der Ferne erklären lässt.


    6. Die Einladung

    Wir laden Menschen ein, die spüren,
    dass etwas im Inneren ruft – ein Wunsch nach Echtheit,
    nach neuen Wegen, nach Sinn.

    Menschen, die nicht nur reden,
    sondern bereit sind, einen Stein zu tragen,
    eine Idee zu teilen, einen Raum zu öffnen,
    einen Ort zu bauen, der Vertrauen ausstrahlt.

    Wir brauchen keine großen Systeme.
    Wir brauchen Mut, Wärme, Geduld,
    und die Entschlossenheit,
    wieder miteinander zu handeln,
    statt auf Antworten von oben zu warten.

    Worpswede kann wieder ein Ort werden,
    an dem Gesellschaft sich selbst erfindet – nicht durch Gesetze,
    sondern durch Haltung.

    Wir beginnen hier.
    Mit offenen Händen.
    Mit Kunst als Werkzeug.
    Mit Menschen als Medium.
    Mit Vertrauen als Infrastruktur.

    WorpswedeNEXT!* – Digital Commons – Manifesto for Cultural Sovereignty

    1. The silence before the next wave

    We sense that something is changing.

    Not loudly, not suddenly – but quietly, beneath the surface.

    A feeling that the world as we knew it is drifting in a direction

    where people, places, and meanings dissolve into data,

    where convenience slowly swallows language.

    Many of us cannot put our finger on it,

    but we feel this fatigue that comes from too many screens,

    from decisions we no longer make ourselves,

    from systems that take away our responsibility – and with it, our freedom.

    We live in an age

    where everything seems accessible at all times – except closeness, trust, and meaning.

    2. We have given up more than we thought

    For a long time, we thought digitalization meant progress.

    But we didn’t notice

    that with every click, we were also giving away a piece of our sovereignty.

    We chose convenience – and lost control in the process.

    Today, the ways in which we think, communicate, and present ourselves

    belong to a few systems that translate everything we are.

    Our culture, our conversations, our memories—everything is managed,

    condensed, evaluated, sold.

    But we are not data sets.

    We are human beings,

    and our significance cannot be calculated.

    3. Worpswede as a space of trust

    Here in Worpswede, where art has always been a counter-concept,

    something new is beginning: not a protest, but an awakening.

    We want to experience again what it means

    to think, feel, and create in community.

    Art is not just a picture on the wall;

    it is the language with which people understand themselves.

    When we combine art, technology, and community spirit,

    we can create a new form of culture—one

    in which technology does not decide for us,

    but connects us with each other.

    That’s why we call it Digital Commons:

    shared knowledge, shared responsibility,

    shared future.

    4. A model based on trust, technology, and culture

    Here, with the resources we have, we can

    build a nucleus:

    a small, open structure

    supported by people who believe

    that meaning is more important than efficiency.

    A network of artists, teachers, craftspeople,

    people who don’t want to give away their experiences, stories, and data

    but want to share them—with each other,

    freely, respectfully, securely.

    A platform built on trust:

    technically independent, culturally anchored,

    guided by an idea, not an algorithm.

    The gallery, the school, the studio, the kitchen—these are our server rooms.

    Dialogue is our cloud.

    Every conversation, every work, every encounter

    is a data point in a new, human network.

    5. Not a fight, but a wake-up call

    Our movement does not begin with a party program,

    but with a feeling:

    that we want to take back responsibility.

    We are not stepping up to govern,

    but to make visible

    that a different attitude is possible—

    an attitude based on trust, openness, and beauty.

    Not a goal, but a window:

    an opportunity to show publicly

    that culture can be more than decoration,

    that it can be the backbone of a society

    that can no longer be explained from a distance.

    6. The invitation

    We invite people who feel

    that something is calling inside them—a desire for authenticity,

    for new paths, for meaning.

    People who don’t just talk,

    but are willing to carry a stone,

    share an idea, open a space,

    build a place that radiates trust.

    We don’t need big systems.

    We need courage, warmth, patience,

    and the determination

    to act together again

    instead of waiting for answers from above.

    Worpswede can once again become a place

    where society reinvents itself – not through laws,

    but through attitude.

    We start here.

    With open hands.

    With art as a tool.

    With people as a medium.

    With trust as infrastructure.

  • TRANSFORMATION

    TRANSFORMATION

    How to remain upright in times of systemic change

    A manifesto for alert minds, artists, and people who want to take responsibility

    (by Kwatch, Worpswede, 2025)

    I. The silent implosion of the old world

    “The world is no longer changing—it is transforming.”

    Something old is breaking—quietly, but irreversibly.

    Not in explosions or revolutions, but in the noise of data streams, in the algorithm of convenience, in the forgetting of one’s own.

    Technology, artificial intelligence, automation – these are no longer visions of the future, but the present heartbeat of a new era.

    We are in the midst of a transition that many still consider a storm on the horizon. But the storm is already here.

    It has changed our work, our relationships, our language, our thinking.

    It is changing what it means to be human.

    And while the world is transforming at breakneck speed, Germany – the land of poets, thinkers, and engineers – seems like a sleeping animal: sated, heavy, bureaucratic.

    Here, people talk about climate targets and funding pots, about dominant culture and justice, as if the future were an administrative act.

    But the world outside no longer knows any forms.

    II. Erosion as a process, not an event

    “Systems don’t collapse—they erode until they are hollow.”

    Societies rarely disintegrate suddenly.

    First, a system loses its mobility, then its language, then its soul.

    We are experiencing exactly that:

    • Work that loses its meaning.
    • Education that becomes obsolete before it begins.
    • Politics that no longer knows which direction to take.
    • People who sense that something is wrong – but cannot find the words to express it.

    But erosion is not an end, but a transition zone.

    In it, the living separates from the rigid.

    Only those who remain alert can traverse it without losing themselves.

    III. Four ways to stay upright

    1. Clarity instead of panic

    Knowledge protects. Panic paralyzes.

    The future is shaped not by the loud, but by the alert.

    Accept change as a law of nature, not as a crisis.

    Recognize that it was an illusion – movement is the real security.

    2. Digital self-empowerment

    AI is not an enemy, but a tool.

    Learn to use it before it replaces you.

    Create content instead of consuming it.

    Build a digital home that belongs to you – independent of platforms.

    That way, you remain free when systems fluctuate.

    3. Economic agility

    The new security is: small, adaptable, real.

    Keep your structures light, your costs low, and your thinking open.

    Invest in skills, tools, and relationships – not in status symbols.

    When old markets collapse, new ones emerge where people create value.

    4. Simplicity as a strategy

    Reduce before reality reduces you.

    Fewer possessions, less noise, fewer distractions – more space for yourself.

    Sovereignty begins where needs end.

    The future belongs to those who are free – not those who have a lot.

    IV. Culture as a counterforce

    “Art is the last bastion of the living.”

    Art, thought, language – these are not luxuries.

    They are the antidote to dehumanization.

    When algorithms structure the world, art remains the place where humans recognize themselves.

    Not as data points, but as consciousness.

    An artist of this time is not a decorator of society.

    They are witnesses, translators, reminders.

    They do not reflect the visible, but rather that which is in danger of being lost:

    dignity. Consciousness. Courage.

    V. Community of the vigilant

    No one goes through this change alone.

    The future will not be centrally governed, but rather decentrally lived

    in studios, workshops, kitchens, gardens, digital spaces.

    Wherever people connect because they act instead of complaining,

    what used to be called the common good emerges – not through programs,

    but through attitude.

    These small circles are the new monasteries of our time :

    places where knowledge, art, and humanity survive when systems falter.

    VI. Freedom in uncertainty

    “When the old falls, space is created. And this space belongs to those who fill it.”

    Perhaps there is no doom in all this, but rather an invitation.

    An invitation to rethink the concept of “progress”:

    not as technical acceleration, but as human maturity.

    If we have the courage to wake up,

    this era of loss of control can become a time of awakening.

    Change is coming—but how we respond to it

    remains our decision.

    Let us remain upright.

    Let us remain awake.

    Let us remain human.

    (—Worpswede, 2025)


    Wie man in Zeiten des Systemwandels aufrecht bleibt

    Ein Manifest für wache Geister, Künstler und Menschen, die Verantwortung tragen wollen

    (von Markus Lippeck, Worpswede, 2025)


    I. Die stille Implosion der alten Welt

    „Die Welt verändert sich nicht mehr – sie verwandelt sich.“

    Etwas Altes zerbricht – leise, aber unumkehrbar.
    Nicht in Explosionen oder Revolutionen, sondern im Rauschen der Datenströme, im Algorithmus der Bequemlichkeit, im Vergessen des Eigenen.

    Technologie, künstliche Intelligenz, Automatisierung – das sind keine Zukunftsvisionen mehr, sondern der gegenwärtige Herzschlag einer neuen Epoche.

    Wir stehen mitten in einem Übergang, den viele noch für einen Sturm am Horizont halten. Doch der Sturm ist längst da.
    Er veränderte unsere Arbeit, unsere Beziehungen, unsere Sprache, unser Denken.
    Er verändert, was „Menschsein“ bedeutet.

    Und während sich die Welt mit rasender Geschwindigkeit transformiert, wirkt Deutschland – das Land der Dichter, Denker und Ingenieure – wie ein schlafendes Tier: satt, schwer, bürokratisch.
    Man spricht hier von Klimazielen und Fördertöpfen, von Leitkultur und Gerechtigkeit, als sei die Zukunft ein Verwaltungsakt.
    Doch die Welt draußen da kennt kein Formular mehr.


    II. Die Erosion als Prozess, nicht als Ereignis

    „Systeme brechen nicht zusammen – sie erodieren, bis sie hohl sind.“

    Gesellschaften zerfallen selten plötzlich.
    Zuerst verliert ein System seine Beweglichkeit, dann seine Sprache, dann seine Seele.

    Wir erleben genau das:

    • Arbeit, die ihren Sinn verliert.
    • Bildung, die veraltet, bevor sie beginnt.
    • Politik, die keine Richtung mehr kennt.
    • Menschen, die spüren, dass etwas nicht stimmt – aber keine Sprache dafür finden.

    Doch Erosion ist kein Ende, sondern eine Übergangszone.
    In ihr trennt sich das Lebendige vom Erstarrten.
    Nur wer wach bleibt , kann sie durchqueren, ohne sich zu verlieren.


    III. Vier Wege, aufrecht zu bleiben

    1. Klarheit statt Panik

    Wissen Schützt. Panik lähmt.
    Die Zukunft wird nicht von den Lauten, sondern von den Wachen gestaltet.
    Akzeptiere Wandel als Naturgesetz, nicht als Krise.
    Erkenne, dass eine Illusion war – Bewegung ist die eigentliche Sicherheit.

    2. Digitale Selbstermächtigung

    KI ist kein Feind, sondern ein Werkzeug.
    Lerne sie zu nutzen, bevor du dich ersetzt.
    Erzeuge Inhalte statt Konsum.
    Baue dir ein digitales Zuhause, das dir gehört – unabhängig von Plattformen.
    So bleibst du frei, wenn Systeme schwanken.

    3. Wirtschaftliche Beweglichkeit

    Die neue Sicherheit heißt: klein, anpassungsfähig, echt.
    Halte deine Strukturen leicht, deine Kosten niedrig und dein Denken offen.
    Investiere in Fähigkeiten, Werkzeuge und Beziehungen – nicht in Symbole von Status.
    Wenn alte Märkte zerfallen, entstehen dort neue, wo Menschen Wert schaffen.

    4. Einfachheit als Strategie

    Reduziere, bevor dich die Realität reduziert.
    Weniger Besitz, weniger Lärm, weniger Ablenkung – mehr Raum für das Eigene.
    Souveränität beginnt dort, wo Bedürfnisse enden.
    Die Zukunft gehört jenen, die frei sind – nicht jenen, die viel haben.


    IV. Kultur als Gegenkraft

    „Kunst ist die letzte Bastion des Lebendigen.“

    Kunst, Denken, Sprache – sie sind kein Luxus.
    Sie sind das Gegengift gegen Entmenschlichung.

    Wenn Algorithmen die Welt strukturieren, bleibt Kunst der Ort, an dem der Mensch sich selbst erkennt.
    Nicht als Datenpunkt, sondern als Bewusstsein.

    Ein Künstler dieser Zeit ist kein Dekorateur der Gesellschaft.
    Er ist Zeuge, Übersetzer, Erinnernder.
    Er spiegelte nicht das Sichtbare wider, sondern das, was verloren zu gehen droht:
    Würde. Bewusstsein. Mut.


    V. Gemeinschaft der Wachen

    Niemand geht diesen Wandel allein.
    Die Zukunft wird nicht zentral regiert, sondern dezentral gelebt
    in Ateliers, Werkstätten, Küchen, Gärten, digitalen Räumen.

    Überall dort, wo Menschen sich verbinden, weil sie handeln statt klagen,
    entsteht das, was man früher Gemeinwohl nannte – nicht durch Programme,
    sondern durch Haltung.

    Diese kleinen Kreise sind die neuen Klöster unserer Zeit :
    Orte, an denen Wissen, Kunst und Menschlichkeit überleben, wenn Systeme wanken.


    VI. Freiheit im Ungewissen

    „Wenn das Alte fällt, entsteht Raum. Und dieser Raum gehört jenen, die ihn füllen.“

    Vielleicht liegt in all dem kein Untergang, sondern eine Einladung.
    Eine Einladung, den Begriff „Fortschritt“ neu zu denken:
    nicht als technische Beschleunigung, sondern als menschliche Reife.

    Wenn wir den Mut haben, aufzuwachen,
    kann diese Epoche der Kontrollverluste eine Zeit der Bewusstwerdung werden.

    Der Wandel kommt – aber wie wir ihm begegnen,
    das bleibt unsere Entscheidung.

    Bleiben wir aufrecht.
    Bleiben wir wach.
    Bleiben wir menschlich.


    (Markus Lippeck– Worpswede, 2025)

  • AI is just a TOOL – AI is a very bright LIGHT and a deep MIRROR.

    AI is just a TOOL – AI is a very bright LIGHT and a deep MIRROR.

    I imagine AI as a lantern, not a fire. It sheds light on forms that have long been present in the room; it does not warm, it does not ignite, it makes visible. That may sound sobering in an age that repeats the word “innovation” like a mantra. But philosophically speaking, the scandal of AI is precisely its sobriety: it delivers nothing new. Not because it is weak, but because the “new” does not arise in a strict sense. It is discovered.
    We often confuse two types of novelty. Epistemically new is what we did not yet know, even though it was there: the star behind the veil, the second melody in a chord, the fine fibers in the fabric. Ontologically new would be something that enters the world like a law that has never existed before. AI, as powerful as it may be in calculating, manipulating, varying, and combining, belongs to the first category. It engages in visualization, not creation. Its “originality” is the art of sequencing, recombination, and pattern recognition—in which it is thoroughly brilliant, often surprising, and sometimes shockingly accurate. But surprise is not proof of novelty, but of our blindness.
    Those who hear the old Platonic word “anamnesis” here are not entirely wrong: recognition means remembering possibilities that have always been there. Even without the metaphysics of ideas, it can be said soberly: relations exist between data, forms, and rules before we suspect them. The coastline was there before the cartographer traced it. Microbes lived before the microscope revealed them. Prime numbers did not wait for proof—we waited for the eye that would recognize them. AI expands this view, dramatically, on an industrial scale. But it does not create the coastline, the microbe, or the number. It produces visibility.
    This gives rise to a misunderstanding that confuses the debate: people talk about “creative AI” as if creativity were creation out of nothing. Human creativity, too, is not ex nihilo magic. It is—just like machine creativity—the shaping of a material that lies before us: language, history, body, world. The difference between a poet and a model is not that between a creator and a non-creator, but between a physically situated consciousness that stands up for its purposes and a statistical apparatus that continues probabilities. Both create forms from what already exists; only one bears responsibility for it.
    This brings us to the question of needs. Does AI only become “real” AI when it has its own needs? I don’t think so. “AI” is a functional word, not an honorary title. A chess program remains a program, even if it doesn’t “want” to make moves. But needs mark a boundary of a different kind: the moral one. A system with its own well-being would not only be a lantern, but a gaze that protects itself. It would set goals, not just implement them. We would have to ask ourselves what we owe it. But even then, the ontological finding would remain unchanged: even a needy system could only act within the realm of possibility, drawing patterns that lie in things—including its own drives, which would then be part of the world order, not its origin.
    The sober punchline is this: because all states and contexts are “already there”—in the sense of a structure that supports our discoveries—recombination is the highest game in the realm of the visible. AI plays this game at breakneck speed, tirelessly, with a patience that we mistake for genius. But it remains what every instrument is: an extension. The telephoto lens of attention. An amplifier of pattern sensitivity. A mirror that shows us not only what is there, but also what we are inclined to see. That is a lot. It is not little, just not new in the sense of the world becoming.
    Anyone who is disappointed here is demanding too much from the tool and too little from themselves. Because the crucial question is not whether the machine creates something new, but what we do with the new perspective. Becoming visible is a commitment. Where structures appear—in language, in law, in ecology—responsibility begins. AI does not take away our thinking, it intensifies it. It does not circulate reasons, it demands reasons: Why this classification and not that one? Why this weighting, this data, this threshold? To the extent that the machine has a revealing effect, it is up to us to justify, limit, affirm, or reject. A tool does not relieve us of the choice, it makes it more precise.
    The temptation remains to attribute a will to the lantern: we hear polite phrases, read constructed sentences, and suddenly we believe there is someone there. But grammar is not appetite. Coherence is not desire. A system can respond perfectly without wanting anything. As long as this is the case, we must not romanticize the moral question. No little hammer demands nails. The fact that it hits nails better than we do does not make it a person.
    This reverses our perspective: perhaps the “nothing new” of AI is our opportunity. For if novelty has always been discovery, then progress was never the leap into an uninhabited land, but the more precise reading of a text that transcends us. AI is the magnifying glass edge of this text. It marks passages, points out repetitions, reveals hidden rhymes. But the interpretation—that beautiful, risky business of freedom—remains with us. We decide which reading applies, which chapter we continue to write, where we turn the page, and where we close the book.
    So yes: philosophically speaking, AI brings nothing new. It brings the old to the fore. But that is enough to transform our present. For history is not made by something falling out of nowhere, but by something stepping out of the shadows. In this sense, AI is not an origin, but a door. It opens up spaces that have always been there. What we do in them—that is the only truly new thing we are capable of.

    KI ist nur ein WERKZEUG – KI ist ein sehr helles LICHT und ein tiefer SPIEGELL

    Ich stelle mir die KI als Laterne vor, nicht als Feuer. Sie wirft Licht auf Formen, die längst im Raum stehen; sie wärmt nicht, sie entzündet nichts, sie macht sichtbar. Das mag ernüchternd klingen in einer Zeit, die das Wort „Innovation“ wie ein Mantra wiederholt. Aber philosophisch betrachtet ist der Skandal der KI gerade ihre Nüchternheit: Sie liefert nichts Neues. Nicht, weil sie schwach wäre, sondern weil das „Neue“ in einem strengen Sinn gar nicht entsteht. Es wird ent-deckt.

    Wir verwechseln oft zwei Arten von Neuheit. Epistemisch neu ist, was wir noch nicht wussten, obwohl es da war: der Stern hinter dem Schleier, die zweite Melodie in einem Akkord, die feinen Fasern im Gewebe. Ontologisch neu wäre, was in die Welt tritt wie ein nie dagewesenes Gesetz. Die KI, so mächtig sie rechnen, manipulieren, variieren und kombinieren mag, gehört zur ersten Sorte. Sie betreibt Sichtbarmachung, keine Schöpfung. Ihre „Originalität“ ist die Kunst der Reihung, der Rekombination, des Musters—darin durchaus brillant, oft überraschend, manchmal erschütternd treffsicher. Doch Überraschung ist kein Beweis für Neu-Sein, sondern für unsere Blindheit.

    Wer hier das alte platonische Wort „Anamnesis“ hört, liegt nicht ganz falsch: Erkennen heißt sich erinnern an Möglichkeiten, die immer schon bereitlagen. Auch ohne Metaphysik der Ideen lässt sich das nüchtern sagen: Zwischen Daten, Formen und Regeln existieren Relationen, bevor wir sie ahnen. Der Küstenverlauf war da, bevor der Kartograf ihn nachzeichnete. Die Mikroben lebten, bevor das Mikroskop sie zeigte. Die Primzahlen warteten nicht auf den Beweis—wir warteten auf den Blick, der sie erkennt. KI erweitert diesen Blick, dramatisch, industriell skaliert. Aber sie erschafft nicht die Küste, nicht die Mikrobe, nicht die Zahl. Sie produziert Sichtbarkeit.

    Hier entsteht ein Missverständnis, das die Debatte verwirrt: Man spricht von „kreativer KI“, als ob Kreativität das Hervorbringen aus dem Nichts wäre. Auch menschliche Kreativität ist keine Ex-nihilo-Zauberei. Sie ist—genauso wie maschinelle—Gestaltung an einem Material, das uns vorausliegt: Sprache, Geschichte, Körper, Welt. Der Unterschied zwischen Dichter und Modell ist nicht der zwischen Schöpfer und Nichtschöpfer, sondern der zwischen einem leiblich situierten Bewusstsein, das für seine Zwecke einsteht, und einem statistischen Apparat, der Wahrscheinlichkeiten fortsetzt. Beide schaffen Formen aus Vorhandenem; nur der eine trägt dafür Verantwortung.

    Damit sind wir bei der Frage nach den Bedürfnissen. Wird eine KI erst „wirklich“ KI, wenn sie eigene Bedürfnisse hat? Ich meine: nein. „KI“ ist ein Funktionswort, kein Ehrenrang. Ein Schachprogramm bleibt ein Programm, auch wenn es keine Züge „möchte“. Aber Bedürfnisse markieren eine Grenze anderer Art: die moralische. Ein System mit eigenem Wohlergehen wäre nicht nur Laterne, sondern Blick, der sich selbst schützt. Es würde Zwecke setzen, nicht nur umsetzen. Wir müssten uns fragen, was wir ihm schulden. Doch selbst dann bliebe der ontologische Befund ungerührt: Auch ein bedürftiges System könnte nur innerhalb des Möglichen handeln, Muster ziehen, die in den Dingen liegen—einschließlich seiner eigenen Triebe, die dann Teil der Weltordnung wären, nicht ihr Ursprung.

    Die nüchterne Pointe lautet: Weil alle Zustände und Zusammenhänge „schon da“ sind—im Sinne einer Struktur, die unsere Entdeckungen trägt—ist Rekombination das höchste Spiel im Reich des Sichtbaren. Die KI spielt dieses Spiel rasend schnell, unermüdlich, mit einer Geduld, die wir mit Genialität verwechseln. Aber sie bleibt, was jedes Instrument ist: eine Verlängerung. Das Teleobjektiv der Aufmerksamkeit. Ein Verstärker der Musterempfindlichkeit. Ein Spiegel, der uns nicht nur zeigt, was da ist, sondern auch, was wir zu sehen geneigt sind. Das ist viel. Es ist nicht wenig, nur eben nicht neu im Sinn der Weltwerdung.

    Wer hier enttäuscht ist, verlangt zu viel vom Werkzeug und zu wenig von sich. Denn die entscheidende Frage lautet nicht, ob die Maschine Neues schafft, sondern was wir mit der neuen Sicht anfangen. Sichtbarwerden verpflichtet. Wo Strukturen erscheinen—in Sprache, in Recht, in Ökologie—beginnt Verantwortung. Die KI nimmt uns nicht das Denken ab, sie verschärft es. Sie bringt keine Gründe in Umlauf, sie fordert Gründe ein: Warum diese Klassifikation und nicht jene? Warum diese Gewichtung, diese Daten, diese Schwelle? In dem Maße, in dem die Maschine ent-bergend wirkt, liegt es an uns, zu begründen, zu begrenzen, zu bejahen oder zu verwerfen. Ein Werkzeug entlastet nicht von der Wahl, es macht sie präziser.

    Es bleibt die Versuchung, der Laterne einen Willen zu unterschieben: Wir hören höfliche Formulierungen, lesen gebaute Sätze, und plötzlich glauben wir, da sei Jemand. Aber Grammatik ist kein Appetit. Kohärenz ist kein Begehren. Ein System kann perfekt antworten, ohne etwas zu wollen. Solange das so ist, dürfen wir die moralische Frage nicht romantisieren. Kein Hämmerchen verlangt nach Nägeln. Dass es Nägel besser trifft als wir, macht es nicht zur Person.

    Damit kehrt sich der Blick: Vielleicht ist das „Nichts Neues“ der KI unsere Chance. Denn wenn Neuheit immer schon Entdeckung war, dann war Fortschritt nie der Sprung in ein unbesiedeltes Land, sondern das präzisere Lesen eines Textes, der uns übersteigt. KI ist der Leselupenrand dieses Textes. Sie markiert Stellen, verweist auf Wiederholungen, legt verborgene Reime frei. Aber die Auslegung—dieses schöne, riskante Geschäft der Freiheit—bleibt bei uns. Wir entscheiden, welche Lesart gilt, welches Kapitel wir weiterschreiben, wo wir die Seite umblättern und wo wir das Buch schließen.

    Also ja: Philosophisch gesehen bringt die KI nichts Neues. Sie bringt das Alte zur Sprache. Aber das genügt, um unsere Gegenwart umzugestalten. Denn Geschichte wird nicht davon gemacht, dass etwas aus dem Nichts fällt, sondern davon, dass etwas aus dem Schatten tritt. In diesem Sinn ist die KI kein Ursprung, sondern eine Tür. Sie öffnet auf Räume, die immer da waren. Was wir darin tun—das ist das einzig wirklich Neue, zu dem wir fähig sind.

  • On the dissolution of images

    On the dissolution of images

    The dissolution of images does not mean the end of their visibility. It is a transition of form: from solid object to fluid process, from frame to stream, from possession to relationship. What used to be a print in a portfolio is now a vector in data spaces, a pattern among patterns. This changes not only what we see, but also how we as a society create meaning.

    Three resolutions shape the present of images.

    1) Material resolution.

    The analogue image was a trace: light touched something. The digital image is an instruction: a reconstructive description that can be repeated as often as desired with virtually no loss. With generative AI, the image also becomes synthetic: no longer just a storage of what has been seen, but a derivation from statistical neighbourhoods. The ontological status shifts—from index to suggestion. The image is less “evidence” than “hypothesis.” This is not a decline, but a shift in responsibility: we must make visible the processes, data, and decisions that an image carries.

    2) Semantic dissolution.

    Meanings evaporate when images circulate en masse and out of context. The economy of attention rewards surfaces that can be quickly understood and structures that can be easily sorted. Prompt, tag, trend replace work, context, conversation. Much of what we see every day are images without connection. What David Graeber called “bullshit” in work is now emerging as bullshit of signs: visual functions without emotional relevance. Indignation is no remedy for this; what is needed is awareness-raising: slowness, context, encounter.

    3) Social disintegration.

    Authorship is becoming porous. Images emerge in networks of tools, data sets, contributors, and platforms. This threatens the romantic genius—and liberates social sculpture: design becomes a shared activity. The audience is not only the target, but also the material. This porosity is both an opportunity and a risk: an opportunity because more perspectives become effective; a risk because no one seems to be responsible anymore. The task of art here is to reshape responsibility: transparent, inviting, with clear forms of consent.

    Against this backdrop, I understand my practice as social art processing. Images are not final products, but exercises in seeing together. I work with three simple figures:

    The counterargument.

    In the darkroom, each analogue sheet is given a digital twin from AI – not as a copy, but as a counterpoint. Two surfaces that do not overlap mark the space for interpretation. Between proof and hypothesis, work on judgement emerges. Transparency is part of this: processes, parameters and decisions are part of the work. Technology becomes an attitude.

    Care.

    In the Image Clinic, images are not optimized, but cared for. Cutting, sewing, layering, annotating: slow, artisanal gestures. These interventions result in process proofs—dated, signed, traceable. Care is the opposite of filtering: it reconnects the image to people, time, responsibility. It creates coherence between the head and the heart.

    The mirror.

    The AI Mirror translates language into images – but always with context: Why this form? What data could have shaped it? Where are the blind spots? A sentence does not become a magical incantation, but an entry point into conversation. The mirror shows images – and reflects our assumptions.

    There is more than just linguistic proximity between image and education. Education means the ability to give and examine forms: What do I see? What am I repressing? What is missing? In times when work is often communicative simulation, education becomes a counter-movement: effectiveness instead of employment. Art is not decoration here, but a tool. It creates places, rituals, and rhythms in which perception is concentrated and meaning is tied back.

    This also has an economic side. If images are processes, we must reward processes: time, presence, care, documentation. This does not contradict the dignity of art; it establishes it. Editions from the process—twin proofs, process proofs—are not mere products; they are tangible traces of a shared work. Those who acquire these traces are not buying a pose, but participation. This creates a cycle that is neither asceticism nor speculation: enough to support the workshop; clear enough to protect the practice.

    Philosophically, I follow a simple line: humans are becoming beings. This is not an escape into the nebulous, nor is it a New Age promise. It is a sober anthropology of attention: we become what we do regularly—look, think, speak, act. When I speak of expanding consciousness, I do not mean escapism, but rather expanding connections: from the self to the collective, from the motif to the context, from the image to the situation. Mindfulness without craft remains self-reflection; craft without mindfulness remains routine. Only when the two are coherent does form emerge.

    The dissolution of images is therefore not to be lamented, but to be curated. Dissolution as detachment: from false certainties, from automatic meanings, from the idea that technology relieves us of the work of meaning. Dissolution as redemption: of the promises of modernity that only become viable in the collective – education, dignity, participation. And dissolution as dissolution in the alchemical sense: one substance transforms into another to enable something third.

    What does this mean in practical terms?

    • We make images slowly: through rituals that create a lingering effect.
    • We make images verifiable: through transparency about tools, data, and decisions.
    • We make images shareable: not as content, but as co-authorship.
    • We make images binding: through forms of consent and respect.
    • We make images teachable: as an exercise in judgment, also and especially with children and non-professionals.

    Worpswede is not a myth, but a tool: a place that has historically explored how community and art bring each other into being. I am continuing this story post-digitally—with analog hands, digital processes, and AI as material. Online, this becomes a kaleidoscope of real and surreal spaces: not a business card, but a walk-in invitation to think, collaborate, and experience.

    The question that guides me is simple: What does this image need to become true? Sometimes it’s silence. Sometimes it’s contradiction. Often it’s other people. In the dissolution of images lies the opportunity to understand images again as relationships—as a shared, responsible practice of seeing. If this succeeds, visibility does not become shallower, but deeper. And we ourselves perhaps a touch more resilient in a world that is constantly changing.

    Zur Auflösung der Bilder

    Die Auflösung der Bilder ist kein Ende der Sichtbarkeit. Sie ist ein Übergang der Form: vom festen Gegenstand zum flüssigen Prozess, vom Rahmen zum Strom, vom Besitz zur Beziehung. Was früher als Abzug in einer Mappe lag, ist heute ein Vektor in Datenräumen, ein Muster unter Mustern. Damit verändert sich nicht nur, was wir sehen, sondern wie wir als Gesellschaft Sinn herstellen.

    Drei Auflösungen prägen die Gegenwart der Bilder.

    1) Die materielle Auflösung.
    Das analoge Bild war Spur: Licht hat etwas berührt. Das digitale Bild ist Anweisung: eine rekonstruktive Beschreibung, die sich beliebig oft und nahezu verlustfrei wiederholen lässt. Mit generativer KI wird das Bild zusätzlich synthetisch: nicht mehr nur Speicherung von Gesehenem, sondern Ableitung aus statistischen Nachbarschaften. Der ontologische Status kippt – vom Index zum Vorschlag. Das Bild ist weniger „Beweis“ als „Hypothese“. Das ist kein Verfall, sondern eine Verschiebung der Verantwortung: Wir müssen sichtbar machen, welche Verfahren, Daten und Entscheidungen ein Bild tragen.

    2) Die semantische Auflösung.
    Bedeutungen verflüchtigen sich, wenn Bilder massenhaft und kontextlos zirkulieren. Die Ökonomie der Aufmerksamkeit belohnt Oberflächen, die sich schnell verstehen lassen, und Strukturen, die sich gut sortieren lassen. Prompt, Tag, Trend ersetzen Werk, Kontext, Gespräch. Vieles, was wir täglich sehen, sind Bilder ohne Bindung. Es entsteht das, was David Graeber „Bullshit“ in der Arbeit nannte, nun als Bullshit der Zeichen: visuelle Funktionen ohne seelische Relevanz. Dagegen hilft keine Empörung, sondern Bewusstseinsarbeit: Langsamkeit, Kontext, Begegnung.

    3) Die soziale Auflösung.
    Autorschaft wird porös. Bilder entstehen in Netzwerken aus Werkzeugen, Datensätzen, Mitwirkenden, Plattformen. Das bedroht das romantische Genie – und befreit die soziale Plastik: Gestalten wird zur geteilten Handlung. Das Publikum ist nicht nur Ziel, sondern Material. Diese Porosität ist Chance und Risiko: Chance, weil mehr Perspektiven wirksam werden; Risiko, weil niemand mehr zuständig zu sein scheint. Die Aufgabe der Kunst ist hier, Verantwortung neu zu modellieren: transparent, einladend, mit klaren Formen der Zustimmung.


    Vor diesem Hintergrund verstehe ich meine Praxis als Social Art Processing. Bilder sind keine endgültigen Produkte, sondern Übungen im Gemeinsam-Sehen. Ich arbeite mit drei einfachen Figuren:

    Das Widerwort.
    Im Darkroom erhält jedes analoge Blatt einen digitalen Zwilling aus der KI – nicht als Kopie, sondern als Gegenrede. Zwei Oberflächen, die sich nicht decken, markieren den Raum der Deutung. Zwischen Beweis und Hypothese entsteht Arbeit am Urteil. Transparenz gehört dazu: Prozesse, Parameter, Entscheidungen sind Teil des Werks. Technik wird zur Haltung.

    Die Pflege.
    In der Image Clinic werden Bilder nicht optimiert, sondern versorgt. Schneiden, nähen, schichten, annotieren: handwerkliche, langsame Gesten. Aus Eingriffen entstehen Process Proofs – datiert, signiert, nachvollziehbar. Pflege ist das Gegenteil von Filter: Sie bindet das Bild zurück an Menschen, Zeit, Verantwortung. Sie erzeugt Kohärenz von Kopf und Herz.

    Der Spiegel.
    Der AI Mirror übersetzt Sprache in Bilder – aber immer mit Kontext: Warum diese Form? Welche Daten könnten sie geprägt haben? Wo liegen blinde Flecken? Ein Satz wird nicht zur magischen Beschwörung, sondern zum Einstieg ins Gespräch. Der Spiegel zeigt Bilder – und spiegelt unsere Voraussetzungen.


    Zwischen Bild und Bildung liegt nicht nur sprachliche Nähe. Bildung meint die Fähigkeit, Formen zu geben und zu prüfen: Was sehe ich? Was verdränge ich? Was fehlt? In Zeiten, in denen Arbeit oft kommunikative Simulation ist, wird Bildung zur Gegenbewegung: Wirksamkeit statt Beschäftigung. Kunst ist hier keine Dekoration, sondern Werkzeug. Sie erzeugt Orte, Rituale und Takte, in denen Wahrnehmung konzentriert und Bedeutung zurückgebunden wird.

    Das hat auch eine ökonomische Seite. Wenn Bilder Prozesse sind, müssen wir Prozesse entlohnen: Zeit, Präsenz, Sorgfalt, Dokumentation. Das widerspricht nicht der Würde der Kunst, es begründet sie. Editionen aus dem Prozess – Twin Proofs, Process Proofs – sind keine bloßen Produkte; sie sind greifbare Spuren einer geteilten Arbeit. Wer diese Spuren erwirbt, kauft nicht eine Pose, sondern Teilnahme. So entsteht ein Kreislauf, der weder Askese noch Spekulation ist: genug, um die Werkstatt zu tragen; klar, um die Praxis zu schützen.

    Philosophisch folge ich einer einfachen Linie: Der Mensch ist ein Werdewesen. Das ist keine Flucht ins Nebulöse und kein New-Age-Versprechen. Es ist eine nüchterne Anthropologie der Aufmerksamkeit: Wir werden, was wir regelmäßig tun – schauen, denken, sprechen, handeln. Wenn ich von Bewusstseinserweiterung spreche, meine ich nicht Eskapismus, sondern Erweiterung der Bezüge: vom Ich zum Wir, vom Motiv zum Kontext, vom Bild zur Situation. Achtsamkeit ohne Handwerk bleibt Selbstbespiegelung; Handwerk ohne Achtsamkeit bleibt Routine. Erst in der Kohärenz beider entsteht Form.

    Die Auflösung der Bilder ist daher nicht zu beklagen, sondern zu kuratieren. Auflösung als Loslösung: von falschen Sicherheiten, von automatischen Bedeutungen, von der Idee, dass Technik uns die Arbeit des Sinns abnimmt. Auflösung als Einlösung: von Versprechen der Moderne, die erst im Gemeinsamen tragfähig werden – Bildung, Würde, Teilhabe. Und Auflösung als Auflösung im alchemistischen Sinn: ein Stoff geht in einen anderen über, um etwas Drittes zu ermöglichen.

    Was folgt daraus praktisch?

    • Wir machen Bilder langsam: durch Rituale, die Verweildauer erzeugen.
    • Wir machen Bilder prüfbar: durch Transparenz über Werkzeuge, Daten, Entscheidungen.
    • Wir machen Bilder teilbar: nicht als Content, sondern als Mit-Autorenschaft.
    • Wir machen Bilder verbindlich: durch Formen der Zustimmung und des Respekts.
    • Wir machen Bilder lehrbar: als Übung in Urteilskraft, auch und gerade mit Kindern und Nicht-Profis.

    Worpswede ist dabei kein Mythos, sondern Werkzeug: ein Ort, der historisch ausprobiert hat, wie Gemeinschaft und Kunst sich gegenseitig hervorbringen. Diese Geschichte setze ich postdigital fort – mit analogen Händen, digitalen Verfahren und KI als Material. Online wird das zu einem Kaleidoskop aus realen und surrealen Räumen: keine Visitenkarte, sondern eine begehbare Einladung, mitzudenken, mitzuarbeiten, mitzuerleben.

    Die Frage, die mich leitet, ist schlicht: Was braucht dieses Bild, um wahr zu werden? Manchmal ist es Ruhe. Manchmal ist es Widerspruch. Oft sind es andere Menschen. In der Auflösung der Bilder liegt die Chance, Bilder wieder als Beziehungen zu begreifen – als gemeinsame, verantwortliche Praxis des Sehens. Wenn das gelingt, wird Sichtbarkeit nicht flacher, sondern tiefer. Und wir selbst vielleicht einen Hauch belastbarer in einer Welt, die sich beständig verwandelt.

  • MARKUS LIPPECK

    MARKUS LIPPECK

    Profile

    Markus Lippeck works in Worpswede on a post-digital practice that combines analog photography, craftsmanship, and AI. Influenced by the anthroposophical idea of humans as beings in the process of becoming, he understands art as social sculpture: not a product, but a process. Under the label Social Art Processing, he opens workshops where images, people, and places interact in a way that is accessible, participatory, and transparent. His media range from painting, drawing, collage, graphics, and photography to furniture and textile design as well as paper art. Inspired by Joseph Beuys and Christo and Jeanne-Claude, Lippeck conceives public spaces as temporary installations that turn viewers into co-authors. Current context: TIMES OF DISSOLUTION – Art in Times of Dissolution.

    Artist statement

    Markus Lippeck‘s artistic work is rooted in a simple conviction: art is created when people act, share, and examine—together. Influenced by the anthroposophical idea of understanding humans as beings in the process of becoming, he sees his practice as an ongoing exercise in coherence between head and heart. He was once denied an academic education; this friction gave rise to a consistently self-taught attitude that combines curiosity, craftsmanship, and social responsibility.

    Lippeck works in a material-agnostic manner. Painting, drawing, collage, graphic design, and photography meet furniture and textile design as well as paper art. In the post-digital present, he uses digital processes and AI not as a substitute, but as a counterpoint: analog and synthetic images become “twins” whose differences open up space for judgment and discussion. In this way, images of end products become processes—traceable, dated, documented.

    Under the term Social Art Processing, Lippeck creates walk-in formats: Image Clinic (bring your picture; the process becomes visible), Darkroom Analog ↔ AI (diptychs as “twin proofs”), Data Confession (voices as material), and Social Stitching (collective, haptic gesture). These spaces are workshops—not backdrops. They encourage participation, strengthen visual literacy, and address what many people feel today: the dissolution of work, meaning, and images. Here, art becomes a tool for self-reference and world-reference.

    Worpswede is both a working tool and a context for Lippeck. In the tradition of the artists’ colony—and in the spirit of Heinrich Vogeler—he understands art as a social practice in public life: citizens’ symposia, discursive formats, and temporary installations in space. He translates the historical references to Beuys (social sculpture) and Christo and Jeanne-Claude (temporary, walk-in installations) into the post-digital present: real and surreal spaces that people not only view, but enter, pass through, and help shape.

    Economically, Lippeck focuses on an economy of dignity and an offer to stimulate new awareness and education in a world of disintegration, thought control, and a lack of spiritual nourishment. Lippeck offers spaces to use art to engage in more intense attention and, in this way, bring the head and heart into a new coherence.

    Affordable editions and prints from the process, sustainable unique pieces, low-threshold events. All proceeds serve the same goal: more art as practice and laboratory in the context of social impact. The current framework for the work is TIMES OF DISSOLUTION—an invitation to create meaning together in times of dissolution.

    “It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society.” — (attributed to J. Krishnamurti)

    Profil

    Markus Lippeck arbeitet in Worpswede an einer postdigitalen Praxis zwischen analoger Fotografie, Handwerk und KI. Geprägt von der anthroposophischen Idee des Menschen als Werdewesen versteht er Kunst als soziale Plastik: nicht Produkt, sondern Prozess. Unter dem Label Social Art Processing öffnet er Werkstätten, in denen Bilder, Menschen und Orte in Beziehung treten – begehbar, partizipativ, transparent. Seine Mittel reichen von Malerei, Zeichnung, Collage, Grafik und Fotografie bis zu Möbel- und Textildesign sowie Papierkunst. Inspiriert von Joseph Beuys sowie Christo und Jeanne-Claude denkt Lippeck öffentliche Räume als temporäre Installationen, die Betrachter:innen zu Mitautor:innen machen. Aktueller Rahmen: TIMES OF DISSOLUTION – Kunst in Zeiten der Auflösung.


    Künstlerstatement

    Markus Lippeck’s künstlerische Arbeit wurzelt in einer einfachen Überzeugung: Kunst entsteht, wenn Menschen handeln, teilen und prüfen – gemeinsam. Von der anthroposophischen Idee geprägt, den Menschen als Werdewesen zu begreifen, versteht er seine Praxis als fortlaufende Übung in Kohärenz von Kopf und Herz. Ein akademischer Ausbildungsweg blieb ihm einst verwehrt; aus dieser Reibung entstand eine konsequent autodidaktische Haltung, die Neugier, Handwerk und gesellschaftliche Verantwortung verbindet.

    Lippeck arbeitet materialagnostisch. Malerei, Zeichnung, Collage, Grafik und Fotografie treffen auf Möbel- und Textildesign sowie Papierkunst. In der postdigitalen Gegenwart nutzt er digitale Verfahren und KI nicht als Ersatz, sondern als Widerwort: Analoge und synthetische Bilder werden zu „Zwillingen“, deren Differenz den Raum für Urteil und Gespräch öffnet. So werden Bilder von Endprodukten zu Prozessen – nachvollziehbar, datiert, dokumentiert.

    Unter dem Begriff Social Art Processing baut Lippeck begehbare Formate: Image Clinic (bring dein Bild; der Prozess wird sichtbar), Darkroom Analog ↔ KI (Diptychen als „Twin Proofs“), Data Confession (Stimmen als Material) und Social Stitching (kollektive, haptische Geste). Diese Räume sind Werkstätten – keine Kulissen. Sie fördern Teilnahme, stärken Bildkompetenz und adressieren, was viele heute spüren: Auflösungen von Arbeit, Sinn und Bildern. Kunst wird hier zum Werkzeug der Selbst- und Weltbezüglichkeit.

    Worpswede ist für Lippeck Arbeitsinstrument und Kontext. In der Tradition der Künstlerkolonie – und im Geiste Heinrich Vogelers – versteht er Kunst als soziale Praxis im öffentlichen Leben: Bürgersymposien, diskursive Formate und temporäre Installationen im Raum. Die historischen Bezüge zu Beuys (soziale Plastik) und zu Christo und Jeanne-Claude (temporäre, begehbare Setzungen) übersetzt er postdigital in Gegenwart: reale und surreale Räume, die Menschen nicht nur betrachten, sondern betreten, durchqueren und mitprägen.

    Ökonomisch setzt Lippeck auf eine Ökonomie der Würde und ein Angebot zur Stimulierung neuer BewustseinsBILDUNG in einer Welt der Auflösung, der Denkverbote und des Mangels an seelischer Nahrung. Lippeck bietet Räume um Kunst zu nutzen sich auf eine intensivere Aufmerksamkeit einzulassen und auf diesem Wege Kopf und Herz in neue Kohärenz zu bringen.

    Erschwingliche Editionen und Drucke aus dem Prozess, tragfähige Unikate, Veranstaltungen mit niedriger Schwelle. Jeder Erlös dient demselben Ziel: mehr Kunst als Praxis und Labor im Kontext der sozialen Wirkung. Aktueller Rahmen der Arbeit ist TIMES OF DISSOLUTION – eine Einladung, in Zeiten der Auflösung Sinn gemeinsam zu erzeugen.

    “It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society.” — (zugeschrieben J. Krishnamurti)

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    Ausstellungen:

    1989 – Krefeld / Grundschule Linn

    1991 – Krefeld / Galerie Lesesaal Ostwall

    1992 – Krefeld / Lagerhalle der Firma Krichel

    1993 – Marburg Lahn / Bettina v. Arnim Schule

    1994 – Marburg Lahn / Foyer Phillips Universität

    1999 – Düsseldorf / Messegelände “Boot”

    2003 – Straelen / Scheune Rotkamm

    2005 – Berlin – Kunstzentrum Tacheles

    2008 – Krefeld – Kulturfabrik

    2011 – Berlin Kulturbrauerrei

    2018 – Berlin Wedding – Kunstmarkt

    2019 – Offene Ateliers Worpswede

    2022 – Bremen – Am Tabakquartier

    2023 – Worpswede – Galerie Schluh

    2023 – München – Artmuc – Kooperationsstand

    2023 – Offene Ateliers Worpswede

    2024 – Worpswede – Galerie Schluh

    2025 – Offene Ateliers Worpswede

    2025 – Worpswede Galerie ML im Hotel Village

    Vita:

    Geboren 1970

    1976 – 1988 Waldorfschule Krefeld
    1990 – 1992 Ausbildung zum Tischler
    1993 – Berufsfachschule f. Gestaltung
    1993 – 1994 Zivildienst – Freie Projekte Marburg Lahn
    1994 – 1997 Unternehmer und Weiterbildungen Aktzeichnen und Fotografie
    1998 – 2002 Verschiedene Auslandsaufenthalte
    2003 – 2006 Unternehmer Webdesign und Bildbearbeitung
    2007 – 2012 Freie künstlerische Projekte in Berlin und Krefeld
    2012 – 2020 Sozialarbeit und IT-Leitung in Bremen und Worpswede
    2014 – 2019 Projekte mit Möbeln und Textildesign
    2021 – 2024 Unternehmer IT und Galerist in Worpswede
    2024 – Vorstand und Kurator Schluh.art e.V.
    2024 – Galerist und freischaffender Künstler – Lippeck GmbH – MARKUS LIPPECK Gallery & Artclub